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Mombach II - 26.10.2008

Stand:
04/07/10 21:25

Liebe Mombacher Schachfreunde,

am dritten Spieltag stand unser Auswärtsspiel bei den Schachfreunden Mainz an - deren 3. Mannschaft empfing uns als Tabellenführer der Verbandsliga und wollte das natürlich auch bleiben! Andererseits trennten uns nur wenige Brettpunkte, also doch ein durchaus schlagbarer Gegner?!

Zu allererst mussten wir allerdings mit einem echten Luxusproblem fertigwerden - wir waren in Überzahl. Nachdem Christian Schmitt am Samstag erkrankte und vermutlich nicht spielen konnte war Sascha Gulic bereit kurzfristig (am Sonntag um 9 :-) anzutreten. Doch auch Christian war überraschenderweise zur Stelle - oh oh. Kurzerhand war Christian Moldenhauer bereit zurückzutreten und wir traten erneut in Bestbesetzung an - wenn das mal kein gutes Zeichen war :-)

Anders als im Eishockey war hier die Überzahl dennoch kein Vorteil sondern aufgrund der mehrfach umgewürfelten Austellung und Farbverteilung eher ein psychologischer Nachteil...

DSC_2425Sei es wie es sei: um 10:10 ging es dann los. An Brett eins traf Christian Schmitt auf - Niemanden! Leider war die #1 des Gegners doch nicht gekommen und der wiedergenesene Christian Schmitt konnte sich mit Christian Moldenhauer in aller Ruhe die Eröffnungsphase der Partien anschauen. Christians d4 hatte schon einmal Angst und den Gegner verjagt...scheint sich rumzusprechen :-).

Es ging wieder sehr international zu - zwei Sizilianisch, 2x Französisch, 1x Holländisch, 1x Ungarisch (Budapester Gambit - Danke Peter!) und der Rest Esperanto!

Michael Beyer sah sich an Brett 2 dem dwz-schwächsten Gegner gegenüber, doch der erwies sich als deutlich zähler als seine Wertungszahl vermuten ließ.

Simon Tull an #3 startete mit Fischers bestem Eröffnungszug e4 - best by test - und dann in einen wilden Sizilianer. DSC_2426

Meiner einer trat erneut auf mit den schwarzen Steinen holländisch auf. Mehr berechenbar als erfolgreich, doch ich wechselte kurzfristig auf Brett #4 um Rüdeger die weissen Steine zu verschaffen - das sollte sich auszahlen..

Beflügelt durch die erstmals weissen Steine walzte Rüdeger Luding auf seinen Genger zu, die Gewißheit seiner These im Rücken - wenn er verliert gewinnt die Mannschaft!

Nach knapp zwei Stunden rettete sich Harald Lenz in ein Remis - mit zwei Bauern weniger noch ein optimales Ergebnis: 0,5 : 1,5. Seine neue Serie hält also...

Eine weitere halbe Stunde später trug Sascha Gulic seinen Sieg eigenhändig in den Spielbericht ein! Das risikoreiche Spiel seines Gegners zahlte sich für Sascha aus :-). Saschas Opferkombination war nicht Tal'sch und er eroberte die Dame und kurz darauf den ganzen Punkt. 0,5:2,5

Nach fast vier Stunden mußte ich mich dann ergeben - schade :-( In der Kurzanalyse danach war eine Verstärkung meines Endspiels nicht auszumachen, ich muß wohl noch mehr üben. 1,5:2,5

Bei den noch vier ausstehenden Partien mit kaum klaren Vorteilen hibdebach oder tribdebach blieb Spannung pur - mehr als uns lieb war, ein Tag für Adrenali-Junkies!

Simon Tull krabbelte in ein Turmendspiel über die Zeitkontrolle und hielt alles noch offen. Sein packendes Duell zog alle Kiebitze an...

Auch Peter Sauers Begegnung mündete in einem Turmendspiel - allerdings mit einem Bauern weniger für uns.
 

Nach gut fünf Stunden remisierte Rüdeger Luding an Brett 5. Sein Mehrbauer hatte im Endspiel mit jeweils einem Springer nicht gereicht, zu genau verteidigte sein Gegner und erklammerte den halben Punkt. 2:3

DSC_2430Simon Tull kämpfte weiterhin um seinen halben Punkt, den sein Gegenüber partout nicht herausrücken wollte.

Michael Beyer begab sich dieses Mal nicht in Zeitnot und behielt in einer ausgeglichen Stellen - jeweils fünf Bauern, Läufer gegen Springer - die Ruhe. Auch bei diesem hauchdünnen Vorteil nur keine Partie vorzeitig hergeben, dann sollte es doch noch reichen - oder?!

Peter Sauer sah sich noch immer der geschlossenen 3er-Phalanx Bauern gegenüber. Kein einfaches Unterfangen...
 

Mittlerweile - 14:40 - nahm auf der ein oder anderen Uhr das Schreckgespenst der 2. und finalen Zeitkontrolle Konturen an.

Zwischenzeitlich konnte Peter Sauer seinen materiellen Rückstand ausgleichen und den "überzähligen" Bauern erobern. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen, und drei Remisen hätten uns ja beim Stand von 2:3 bereits gereicht....es sollte anders kommen!

Den hauchdünnen Vorteil verwandelte Michael Beyer stoisch in immer größeren Vorteil und dann in einen vollen Punkt - 2:4.

Dann fehlt ja "nur" noch ein halber Punkt aus den beiden ausstehenden Turmendspielen...

...den entscheidenden halben Punkt ertrotzte Peter Sauer dann! Entnervt hatte sein Gegenüber die Gewinnversuche aufgegeben und in das Remis eingeschlagen. 2,5:4,5.DSC_2429

Die letzte noch ausstehenden Partie konnte den Sieg der Mannschaft nicht mehr entscheiden. Dennoch wollte Simon Tull die remisträchtige Stellung nicht herschenken. Nach fast fünfeinhalb Stunden war es dann die 2. Zeitkontrolle die allen Verteidigungsversuchen ein Ende bereitete - 3,5:4,5. Schade, doch regelkonform hatte der Gegner Simon Tull über die Zeit gehoben.

Somit stand am Ende ein knapper Mannschaftssieg über die Sfr. Mainz III zu buche. Summa summarum können wir mit dem Ergebnis wirklich zufrieden sein. Es hält uns mit 6:0 Punkten weiter auf Kurs und entledigt uns sicher der Abstiegssorgen. Zeit sich neue Ziele zu stecken....

Die können m.E. erst nach dem kommenden Spieltag definiert werden: wir erwarten den aktuellen Tabellenführer Landskrone II.
Und wenn wir wie am heutigen Spieltag erneut den Tabellenführer schlagen könnten, wäre es am darauffolgenden Spieltag vermutlich unmöglich dieses erneut zu tun :-)

Machen Sie den nächsten Zug und schauen Sie doch mal zu unserem Vereinsabend unverbindlich vorbei!

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